Nein. Nordlichter treten zwar vorzugsweise nördlich des Polarkreises auf, Sie können sie aber auch südlich des Polarkreises sehen, wenn die Sonnenaktivität im Vorfeld stark genug war. Der Polarkreis ist nur zufällig gerade in der Position, dass er als grober Richtwert herhalten kann.
Wenn der Sonnenwind besonders kräftig ist und die Magnetfeldlinien des Erdmagnetfeldes weit nach Süden drückt, strömen auch dort elektrisch geladene Teilchen entlang der Linien in die Atmosphäre. Dort regen die Teilchen die Sauerstoff- und Stickstoffatome in der Luft zum Leuchten an. Ein bestimmter Breitengrad spielt dabei keine Rolle. Vorgegeben durch den Verlauf des Erdmagnetfeldes orientieren sich Polarlichter an den magnetischen Polen auf der Nord- sowie auf der Südhalbkugel.
Nördlich des Polarkreises können Sie zur entsprechenden Zeit im Winter das Phänomen der Polarnacht und im Sommer das der Mitternachtssonne erleben. Auf dem Polarkreis selbst jeweils genau einen Tag im Jahr – so ist der Polarkreis definiert. Das hat mit der Neigung der Erdachse und der Erdrotation zu tun und hat keinen direkten Einfluss auf das Auftreten von Nordlichtern. Nordlichter entstehen außerdem so weit oben in der Atmosphäre und sind so gigantisch groß, dass ein 25 km nördlich des Polarkreises sichtbares Nordlicht im gleichen Moment auch 25 km südlich des Polarkreises sichtbar wäre.
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